Leo Glass, Michael Sayre und Mark Seifter erzählen ein wenig über das demnächst erscheinende Guns & Gears. Vorab sprechen sie aber nochmal die Kontroversen an die sich aktuell rund um Paizo abspielen (Ich habe hier und hier darüber berichtet). Auch hier sieht man wieder das die Mitarbeiter die Anschuldigungen nicht einfach abtun sondern das ganze durchaus ernst nehmen. Allerdings dreht sich das Panel um das Buch Guns & Gears also kommt man hier recht schnell zum Punkt.
Das Buch besteht aus drei Teilen: Einen der sich um Schusswaffen dreht, einen der sich um alles rund um Erfindungen dreht und schließlich der Teil der die beides in Bezug zur Welt erklärt. Die Teile sind so gestaltet das man sie auch visuell unterscheiden kann und man kann sich auch dafür entscheiden nur einen der Teile für sein Spiel zu nutzen und die anderen zu ignorieren.
Mark Seifter geht zunächst auf den “Gears” Teil ein. Dort drin ist die neue Klasse Erfinder die bereits im Playtest war, die neue Abstammung Automat die später näher erklärt wird. Es gibt gewöhnliche und seltene Hintergründe, den Archetyp des Erfinders, der “Overwatch” Archetyp der es einem ermöglicht das ganze Schlachtfeld im Blick zu halten um Verbündeten zur richtigen Zeit Unterstützung zukommen zu lassen, der “Sterling Dynamo” der auf einer Proteste basiert und den man je nach gefundener Technologie anpassen kann. Der Fallenschmied der ganz spezielle Fallen herstellen kann, der “Trick Driver” der besonders effektiv mit Fahrzeugen umgehen kann, und der Fahrzeugmechaniker der alles Mögliche mit Fahrzeugen anstellen kann. Natürlich gibt es dann eine Menge an Gegenständen und Dingen die auf Uhrwerkmechaniken beruhen.
Ein Feedback vom Playtest zum Erfinder war die Idee das die instabilen Aktionen nicht wirklich funktionierten. Das war ein Fehler von Paizo der jetzt behoben wurde. Man kann nun die Aktion normal und sicher verwenden oder aber etwas mehr heraus holen und dann kann potentiell etwas “schlimmes” passieren. Jeder Erfinder kann entweder eine besondere Waffe haben die nur er nutzen kann, eine Rüstung die ihm besondere Fähigkeiten gibt oder einen mechanischen Helfer den er ständig verbessern kann. Der Playtest hat extrem viele interessante Optionen aus der Community geliefert für die nicht alle Platz im Buch war.
Michael Sayre erklärte das sein liebster neuer Hintergrund der “Saved by Clockwork” sei wo jemand ein Steampunk Herz hat das integraler Bestandteil seines Charakters ist und der zweite ist “Wished Alive” wo man sprichwörtlich “Pinochio” spielt. Leo Glass erwähnte dann sein liebsten Hintergrund: “Discarded Duplicate” wo man z.B. das Duplikat eines Adligen aus Alkenstern spielt das erschaffen wurde um ihn zu ersetzen.
Bei den Gegenständen gibt es neue Kategorien. Eine davon ist Kampfausrüstung die nicht wirklich Waffen oder Rüstungen sind, es gibt “Gadgets” die man nur einmal nutzen kann und von denen der Erfinder pro Tag eine bestimmte Menge bekommen kann. Belagerungswaffen sind in jedem System schwer umzusetzen, doch Mark Seifter ist von dieser Version hier begeistert die wohl von Logan Bonner entworfen wurde. Neue Fallen die technologiebasiert sind und Zusatzausrüstung wie z.B. ein Aquarium mit Zitteraalen das aufleuchtet wenn die Aale gefüttert werden. Fahrzeuge und “Mobility Devices” also z.B. sowas wie Rollstühle.
Es gibt unterschiedliche Technologien. Uhrwerk-Technologie gibt es schon sehr lange, bereits das thassilonische Imperium hat sie eingesetzt, doch in der letzten Zeit gibt es eine Renaissance z.B. mit der Uhrwerk Kathedrale in Absalom. Dampfgetriebene Technologie ist eine neue Erfindung die bisher nicht wirklich zum Einsatz kam weil Magie einfach zu viel effizienter ist. Zuletzt ist da noch “stasian Technologie” die aus Irrisien geschmuggelt wurde und auf Tesla Spulen basiert die von der Erde stammen. Einiges davon ist nach Ustalav gekommen wo jetzt Frankenstein artige Experimente durchgeführt werden. Marks Lieblings Gegenstand ist ein Rucksackkatapult, bei Michael ist es die “Grappling Gun” und für Leo sind es eher die “realistischen” Belagerungswaffen.
Michael erzählte dann ein wenig über den Teil mit den Waffen. Zunächst erzählte er nochmal begeistert über das Artwork im Buch. Der Teil enthält die neue Klasse des Schützen, auch wieder Hintergründe und natürlich dem Archetyp des Schützen und die neuen Archetypen des Artilleristen der die Regeln der Belagerungswaffen voll ausnutzen kann, der “Beastgunner” Archetyp, der “Bulletdancer”, der “Demolitionist”, der “Fireworks Technician”, der “Pistol Phenom”, der “Sniper Duo” wo man spezielle Fähigkeiten bekommt und einem anderen Charakter als seinen “Spotter” bestimmt, der “Spellshot” Archetyp der sich speziell auf den Schützen bezieht, der “Unexpected Sharpshooter”
Es gibt eine Menge an Ausrüstung, extrem viele Schusswaffen, magische, intelligente und kombinierte. Beim Schützen wurden neue “Ways” eingeführt, die Unterpfade wie man seinen Charakter entwickeln kann. Im Playtest gab es den “Drifter” der Schwert und Pistole zusammen nutzt, den “Pistolero” der mehr der “Western-Typ” ist und den “Sniper” der Scharfschütze. Neu hinzu gekommen ist der “Vanguard” der sich ein wenig auf die Geschichte der Zwerge bezieht aber kein “Way” ist der nur von Zwergen genutzt werden kann. Er ist mehr ein “Tank” der mit Schrotflinten Gegner wegstoßen kann. Michaels Lieblingsfähigkeit im “Way” des “Vanguard” ist “Siege Breaker”. Man bewegt sich zum Gegner, schiebt ihm die Waffe entgegen, macht sich auf den Rückschlag bereit und drückt den Abzug. Somit macht man nicht nur Schaden man ist auch für den weiteren zurückwerfen gesichert weil man in seiner Position fest verankert ist.
Die Waffen sind in klare Kategorien untersteilt so das der Spielleiter leicht entscheiden kann das er z.B. nur die klassischen Schusswaffen wie die Steinschlosspistole verwenden will. Dann gibt es die erweiterten Waffen wie die “Dwarfen Scattergun” oder die “Goblin Flame Flencer” und noch die “Beastguns”. Diese basieren auf der Idee das in Arkadien, dem riesigen, nahezu unerforschten Kontinent im Westen von Golarion, Monster in einer rituellen Jagd erlegt werden um dann aus ihren Überresten Feuerwaffen geformt werden. So gibt es sowas wie ein “Drake Rifle” das aus einem “Drake” gemacht wurde oder den “Spike Launcher” der Stacheln eines Mantikore abfeuert. Danach gibt es die zusammengeworfenen Waffen die größtenteils von Goblins entworfen wurden und instabil sind. Es kann etwas schreckliches passieren wenn die abgefeuert werden, doch die Auswirklungen sind extrem cool. Dann sind da noch die Kombinationswaffen, die aus einer Nachkampfwaffe und einer Fernkampfwaffe bestehen. Es gibt dazu auch die neuen Waffeneigentschaften Kombination und Kritische Fusion. Letztere erlaubt es Dir bei einem kritischen Treffer mit der Nahkampfwaffe anstatt des normalen kritischen Schadens einfach den Abzug zu ziehen und den Fernkampfschaden zusätzlich anzuwenden. Seine Lieblingswaffe ist der “Three Peached Tree” ein elfischer Dreizack dessen mittlerer Zacken durch ein Gewehr ersetzt wurde. Man kann damit schießen, ihn werfen, mit einer Kette wieder zurück holen und andere verrückte Dinge damit tun. Und es gibt auch noch das “Standard” Gewehrschwert das W8 Schaden macht und auch ansonsten recht heftig ist.
Leo musste noch den Archetypen des “Unexpected Sharpshooters” näher erklären. Es gibt da z.B. eine Fähigkeit die so beschrieben wird: “Du feuerst Deine Waffe ab und triffst exakt die Schwachstelle eines Wasserturms der dadurch umkippt und eine Herde Pferde aufscheucht die in Panik geraten und eine Laterne umwerfen worauf die ganze Stadt abbrennt.” Es ist tatsächlich ein Archetypen für denjenigen der seine Waffe abfeuert und dann sagt “Ups, war ich das etwa?”
Die neue Abstammung des Automaten beruht auf der Geschichte des alten Jistka Imperiums wo Seelen und Lebensessenzen in Steinen eingefangen wurden um damit Konstrukte anzutreiben. Die Abstammung hat eine neue Mechanik wo man Talente erweitern kann. Luis Loza, der die Abstammung entworfen hat wird später in der Woche ein Automaten spielen und zwar einen Jäger der zwar aufrecht auf zwei Beinen gehen kann, aber auf viel beinen wesentlich schneller ist. Jeder Automat hat einen Energiekern und ein Talent ermöglicht es ihm einen Energiestrahl daraus abzufeuern. Und auch dieser lässt sich wie oben beschrieben dann nach und nach verbessern.
Leo erklärte erneut das man diese Regeln natürlich alle recht einfach in sein eigenes Setting integrieren kann, das es aber im Buch auch sehr viel Infos zu Golarion gibt. So wird es eine Karte mit den wichtigsten Handelsrouten geben sowie eine komplette Karte von Arkadien. Es gibt eine detaillierte Karte eines Gebiet namens “Deadshot Lands” in Arkadien wo dort die Schusswaffen herkommen. Es gibt Infos über Arlkenstern und Dongun Hold und die Zwerge die dort leben und arbeiten. Es gibt ein Abschnitt über das Jistka Imperium, die Fesseln und wie die Einführung von Schwarzpulver das Machtgefüge dort verändert. Tian Xia und Vudra werden behandelt inkl. der Frage wie der Handel von Schwarzpulver zwischen den beiden großen Reichen diese verändert.
Aber auch Ustalav und die dort neuerdings zur Anwendung kommenden Spulentechnik wird behandelt und auch Absalom und die Technik die dort weiter entwickelt wird.
Danach gab es noch eine Runde mit Fragen und Antworten die dann auch auf dem Discord von Paizo fortgeführt wurden.