Jynariel Thaka

Jynariel Thaka war ein glückliches, aufgewecktes und vor allem aktives Kind. Sie wuchs im reisenden Zirkus „Azlantische Attraktionen“ auf wo ihr Vater ein berüchtigter Messerwerfer war und ihre Mutter sowohl seine Assistentin, vor allem aber atemberaubende Kunststücke am Trapez aufführte. Von ihr hatte sie auch das akrobatische Geschick.

Von wem sie ihre Neugier und die Tendenz hatte Dinge zu tun die ihr verboten wurden ist allerdings unklar. Es war aber genau diese Tendenz die ihr Leben radikal verändern sollte. Dr Zirkus war in in Molthune unterwegs und hatte sein Lager in der Hauptstadt Canorate aufgeschlagen, die für ihren Reichtum bekannt war. Die Neugier von Jynariel trieb sie jeden Abend in eine andere Ecke der Stadt um sich an den Wundern der prächtigen Häuser und ihrer Bewohner zu erfreuen. An diesem verhängnisvollen Abend hatte sie beschlossen ihrer Mutter ein besonderes Geschenk zu machen. Sie nahm sich die Sichel ihres Vaters die er für eines seiner Kunststücke nutzte und machte sich auf den Weg in einen prächtigen Garten den sie an einem Abend zuvor entdeckt hatte. Der Garten war mit bunten Lichtern geschmückt und dort hab es Blumen die sie noch nie zuvor gesehen hatte, sie waren so wunderschön das es fast schon schmerzte. Kurz bevor sie jedoch den Garten erreichte traf sie in einer Gasse auf 2 Männer die über einer reglosen Gestalt standen. Bevor sie fliehen konnte hatte der eine sie gepackt und festgehalten.

Es war klar das die beiden einen wohlhabenden Bürger von Cantorate ausgeraubt hatten und sie nun Zeuge des ganzen war. Die beiden begannen zu darüber zu streiten was nun mit ihr zu tun sei. Der größere und bulligere von beiden war der Meinung man müsse sie töten weil sie sonst verraten würde was sie getan hätte, aber der kleinere, gelenkigere, der sie auch festhielt schien Skrupel zu haben ein kleines Elfenmädchen zu töten. Nach einigem Hin und her verlor er scheinbar die Geduld, zog sein Schwert und stach seinen Kumpan in den Bauch und verschwand dann, Jynariel hinter sich her ziehend. Gerade als sie die Gasse in Richtung der bunten Lichter des Garten verließen stellte sich ihnen eine Figur in den Weg. Sie war im ersten Moment erleichtert doch dann stieß der Fremde das Schwert das er immer noch in der Hand hielt auch ihrem Vater in den Bauch. Sie wollte schreien doch konnte nicht. Voller Schrecken sah sie die sich ausbreitende Blutlache, die weit aufgerissenen Augen ihres Vater und dann wurde sie weiter gezogen.

Danach verbrachte sie einige Zeit in einem recht dunklen Keller wurde aber von ihrem neuen Meister – Gabor, auch genannt das Messer – mit Nahrung versorgt. Die ersten Wochen war sie größtenteils katatonisch doch nach und nach setzte ihr Überlebensinstinkt ein und sie verdrängte das Geschehene. Einiges Tages brachte Gabor ihr nicht nur Brot und Wasser sondern sogar einen Süßkuchen und zeigte ihr dann wie man ein Messer blitzschnell aus einem Ärmel zaubern konnte, ganz ohne echte Magie. So erschlich er sich nach und nach ihr Vertrauen, obwohl er auch schon bald anfing Ungeschickt und Misserfolge hart zu bestrafen. Nach einigen Wochen nahm er sie mit auf einen Streifzug durch die Stadt und schon bald verließen sie Molthune zogen nach Norden. Zunächst nach Nirmathas, dann Finismur und schliesslich Ustalav. Sie waren mittlerweile ein gut eingespieltes Paar und konnten sich so recht gut durchschlagen. In Mendev beklauten sie Kreuzfahrer, in Brevoy waren es die Adligen und sie machten sogar einen Ausflug in die Flußkönigreiche, in der Hoffnung dort einfachere Beute zu finden, aber das Leben da war eher hart und von Entbehrungen geprägt.  

Dieser Ausflug nach Norden sollte einige Jahre dauern. Die Weltenwunde wurde geschlossen und so war auch Sarkoris ein Ziel, doch Menschen, die sich ein Land zurückerobern haben nur wenige Besitztümer, die man rauben konnte und hier lauerten auch noch überall Dämonen. Also machten die beiden sich wieder auf den Weg Richtung Süden.

Gabor wurde älter und langsamer und nach und nach musste Jynariel mehr der Arbeit übernehmen. Auch Jynariel wurde älter und wuchs zu einer wunderschönen Frau heran was die Dynamik zwischen den Beiden, die immer noch sowohl von Zuwendung aber auch von Bestrafung durch Gabor geprägt war verschlechterte. Immer öfter sah der Dieb sie mit einem Black an der ihr nicht gefiel. Doch bevor das zu einem echten Problem werden konnte – sie wollten gerade Finismur durchqueren, gerieten sie in den Angriff der Untoten, wo ihr Meister fiel und schrecklicherweise als Zombie zurückkehrte. Sie floh weiter nach Süden und stellte fest das sie zwar auch alleine zurechtkam, ihr aber ihr aber die Kontakte und die Planung fehlte um den Lebensstandard aufrecht zu erhalten die ihr Gabor ermöglicht hatte.

Als Kleinkriminelle, die sich primär mit Taschendiebstahl durchschlug, reiste sie weiter nach Süden und entschied das Druma als reiches Land gut geeignet sei, um vielleicht etwas mehr Gold zu stehlen. Schnell musste sie feststellen, dass viel Reichtum auch gute Wachen bedeutete und so suchte sie sich einfachere Opfer aus.

Ein solches schien der Shoanti zu sein der seine prall gefühlte Geldbörse recht unbedarft am Gürtel hängen hatte doch da hatte sie sich getäuscht. Ahiga Wolfkin war von seiner Wölfin Tanka auf die Diebin aufmerksam gemacht worden. Jynariel sah schon den mächtigen Hammer den er über der Schulter trug auf sich herab schnellen doch der Shoanti war einen Blick auf die Sichel ihres Vaters die sie immer noch an der Hüfte trug und lies von ihr ab.

Er faselte dann etwas von „Ehre“ und dass sie nun seine Begleitung sei. Das war ihr erstmal recht, vielleicht würde sich später noch eine Gelegenheit ergeben ihn zu berauben und so zog sie mit ihm. Zusammen zogen sie nach Händlers Rast wo dann all ihre Goldreserven aufgebraucht waren.

Wer wissen will wie es von hier aus weiter geht schaut sich das “Buch des Lebens” an, eine Streaming Kampagne von Lurch und Lama.

Zeichnungen sind alle von der wunderbaren Isuna.